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Senioren-Europameisterschaften der Leichtathleten 2006 in Poznan (Polen)

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Heckner bester Deutscher über 100m und 200m

Unser Winfried berichtet:

"Ja so war et.

Hingefahren bin ich in der Hoffnung, über die Hürden in den Endlauf zu kommen und Platz 5-7 zu belegen und über 100 Meter mit einer guten Zeit den Vorlauf zu überstehen und vielliecht in die Staffel zu kommen; über 200 m wollte ich eine gute Zeit laufen, Chancen zum weiterkommen eigentlich nicht.

Über 100 waren dann nur noch 14 am Start und ich habe meinen Vorlauf bzw. Semifinale in 12,79 ( personal best ) gewonnen; den Spanier - bei der WM noch 12,18 - hatte ich bei 80 m und habe noch 2 Zehntel Vorsprung rausgeholt. 3.beste Zeit, ich konnte an Bronze schnuppern.

Im Endlauf war der Spanier bei SET schon weg, Fehlstart; beim zweiten Mal schoß der Starter direkt nach dem SET und der Spanier war wieder weg ( bei jedem normalen Starter wäre es ein Fehlstart gewesen ); normalerweise bin ich mit meinen Kurzhaxn ziemlich schnell aus den Blöcken, aber der war bei 10 m schon 3 Meter vor, die beiden anderen aus der Slowakei und Italien konnte ich eh nicht kriegen.

Ich bin dann immer näher ran und hab denSpanier auch noch gekriegt, aber das war hinter der Ziellinie und die Disziplin heißt ja nun mal nicht 103 Meterlauf.

12,80 bei 0,7 Gegenwind. da kann man schon zufrieden sein.

Sonntag - da ich nun eh schon mal da war - habe ich gelongjumpt und bin 9.geworden; war mir ganz lieb, ich wollte die Quali für die DM (reicht ja für nächstes Jahr ) springen ( 4,90 ), bin 4,94 und 4,95.

Da ich nicht hoch springe, mache ich eigentlich nur einen großen Schritt; beim dritten habe ich darauf geachtet zu steigen, ist mir auch gelungen, war ein Supersprung, aber ist soll wohl förderlich sein, in der Nähe des Balkens abzuspringen. Bestleistung, zufrieden, nicht verletzt.

Dann die Entscheidung Hürden oder 200 Meter, beides wäre wohl für mich zuviel ich bin kein Unterloh, der mit jedem Rennen schneller wird.

Nur Endlauf wäre okay, also hab ich abgewartet, wieviele die final declaration unterschreiben ( das ist wie bei der Tour de France, man - frau auch - muß sich bis 90 Minuten vorher eintragen und unterschreiben ); es waren 9, also gab es Vorläufe. Entscheidung also, keine Hürden, gute Zeit über 200 laufen und für die Staffel schonen ( wir waren mit 4 Deutschen im Endlauf, da kann man sich schon mal Gold ausrechnen )

Beim Aufwärmen hab ich was im linken Oberschenkel gespürt, konnte es aber nicht richtig einordnen, Steigerungen gingen, Antritte auch, also locker laufen so mit 90 Prozent und bloß nicht verletzen. Den Slowaken mit kleiner 25 konnte ich eh nicht kriegen, der Franzose hatte eine 26,30 gezeigt, der wär vielleicht erreichbar. ich also ganz locker und war an 2. Stelle, als es auf die Zielgerade ging. Auf den letzten 50 ging der Franzose vorbei, ich hatte noch ein paar Körnchen drin, hab ihn aber ziehen lassen. dann waren es 26,63 und ich war als zeitschnellster 3. im Endlauf; es hatten von 32 nur 18 unterschrieben, also 3 Vorläufe, die ersten beiden und 2 Zeitfuzzis weiter und ein Tag Pause.

Physio sagt is nix , Muskel brauchse nich zum Sprinten, Stechschritt bzw. Hürdenlauf wären ungünstig, aber laufen könnte ich.

Franzman und der Spanier von den 100 Metern waren mit 26,27 und 26,28 in Reichweite, aber 4 Zehntel sind 3,5 Meter.

Einer aus dem deutschen Team sagte mir, ich sei auf der Zielgeraden in Rücklage gelaufen; also habbich mich darauf im Enlauf konzentriert - 1 Fehlstart, zweimal ging die Knarre nicht, wahrscheinlich hatte dem Starter einer die Patronen geklaut. Dann gings los und ich bin hinter den großen drei, die eine kleine 25 oder drunter laufen auf die Zielgerade schön in Vorlage und war dann in 26,23 im Ziel und 4. ( Gegenwind 0,5 )

Darauf konzentriert, was Jürgen Remke immer sagt, von vornherein volle Lotte in der Kurve trommeln und dann mit langem Schritt in Vorlage auf die Gerade und gucken wie lang der Sprit reicht, muß Ich aber wohl vergessen haben, aggressiv zu starten. Ein DLV-Trainer fragte mich nach dem Lauf, ob ich von den 800 käme; auf die Frage wieso, sagte er, daß ich angegangen wäre wie ein Halbmeiler und erst bei 30 Metern richtig Fahrt aufgenommen hätte. Ich kann es mir wohl noch immer nicht vorstellen, daß ich 200m ohne Verpflegungsstation sprinten kann.

Warmlaufen war übrigens da nicht so einfach; es gab einen Aufwärmplatz, das war ein Speedway-Stadion mit einer Bahn, die härter war als Beton und einem stoppeligen Rasen.

Bei 35 Grad im Schatten wennzet denn welchen gäbe kommt man schon mal ins Schwitzen.

Nach den 200 habbich mich noch massieren lassen, immer genug getrunken und reichlich Mineralstoffe, damit ich mich ja nicht verletze.

Die Staffel war eine einzige Katastrophe; wenn vier im Endlauf sind, sollte man Gold holen können.

Wechseltraining - wir hatten 3 Tage frei - wollten die anderen nicht, gibt nur vermeintlcihe Sicherheit, also sind wir gestartet ohne einmal einen Wechsel geübt zu haben.

So wars dann auch, der Startläufer holte sich im Lauf eine Zerrung, kriegte den Stab aber noch passabel rüber, der 2. Wechsel war grottenschlecht, Dieter Tisch mußte fast stehen bleiben, um die Marke nicht zu überlaufen - jetzt waren die Italiener und die Briten vorbei - und der letzte Wechsel war auch Käse, ich mußte abstoppen, aber nicht so extrem.

Den Engländer, einen 400-Meter-Mann hatte ich mir noch vorgenommen, ich kam gut rann und hätte ihn locker üerlaufen ,wenn es denn nicht bei 70 Metern ping im rechten Oberschenkel gemacht hätte - Zerrung oder Muskelfaserriß  - also, etwas Gas weg, sonst reißt es ganz ab und den Engländer sausen lassen, innen kam der Franzmann noch auf, aber bis zum Ziel nicht mehr vorbei ( die wurden später disqualifiziert )

Bronze, aber verletzt, sofort Eis usw. ist schön, aber a Riss is a Riss und nix mit 4 Medaillen am Wochenende, Silber über die Hürden hatte ich schon sicher, da nur 2 Teilnehmer und den Medaillenstandard von 19,0 kriege ich hin.

Naja, ich geh gezz dreimal inne Woche ins Studio - Physio, Reizstrom Ultraschall ab nächste Woche - und meine Linkshaxe trainieren und meine oberen Body, dann bin ich in Köngen wieder fit.

Ab nächste Woche darf ich mit Radfahren beginnen.

Wir sehen uns in Aachen.

Der zurzeit gar nicht so schnelle Winfried"

Die drei Stammvereine

Turnverein Bruckhausen 1921 e. V.

Turn- und Spielvereinigung Drevenack 1968 e. V.

Spiel- und Turnverein Hünxe 1912 e.V.

 

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Stand: 02. Februar 2008